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Im Winter erscheint in der Natur vieles ruhiger. Zahlreiche Tiere haben sich verkrochen und halten Winterschlaf, aber längst nicht alle. Fällt das Laub und sind die Riedwiesen gemäht, werden Tiere sichtbar, die uns sonst oft verborgen bleiben.

Rehe im Winterkleid
Rehe sind im Winter besonders gut zu beobachten. Sie sind jetzt wieder gesellig in Gruppen anzutreffen und tragen bereits das graubraune, dichte Winterfell. Jedes einzelne Haar des Felles ist hohl und mit Luft gefüllt. Durch diesen Lufteinschluss wird die Wärmeisolation deutlich verbessert und die Rehe sind gut gewappnet für kalte Temperaturen. Zurzeit verlieren die Rehböcke ihr Geweih aber im Laufe des Winters wird ihnen ein neuer Kopfschmuck heranwachsen. Es lohnt sich deshalb zur sicheren Geschlechterbestimmung momentan nicht nur auf den Kopf zu schauen. Im Winterfell ist diesbezüglich das Hinterteil – der weisse Spiegel – aufschlussreicher. Er ist im Vergleich zum Sommerfell stärker ausgeprägt und bei weiblichen Rehen ist jetzt ein Haarbüschel gut sichtbar. Dieser wirkt wie ein kleiner, kurzer Schwanz und fehlt den Männchen. Im Winter scheinen Rehe im ersten Moment wenig scheu zu sein, weil sie so ruhig in den Riedwiesen liegen. Sie versuchen aber möglichst viel Energie zu sparen und ergreifen erst im letzten Moment die Flucht. Jede Flucht, die durch menschliche Störung oder freilaufende Hunde verursacht wird, ist sehr kräfteraubend und kann die Überlebenschancen eines Individuums beeinträchtigen.

Verräterische Nagespuren
Sehr versteckt lebt hingegen der Biber am Pfäffikersee. Entlang vom Aabach sind Ende Oktober aber wieder frische Nagespuren entdeckt worden.

Nagespuren des Bibers am Aabach
Frassspuren (Foto: Christian Lüscher)

Im Winter sind Biberspuren besonders einfach zu sehen, weil der reine Vegetarier sich an Rinde und Knospen gütlich tut, während er sich von Frühling bis Herbst hauptsächlich von Kräutern und Gräsern ernährt. Noch immer ist nicht ganz klar, ob bereits eine Biberfamilie am Pfäffikersee gegründet wurde. Aufgrund der vielen aufgefundenen Nagespuren im vergangenen Winter vermuten Fachleute, dass bereits mehr als ein Biber am Pfäffikersee lebt, ein Familiennachweis fehlt aber ist bis heute noch. Möglicherweise geben in den nächsten Monaten die Nagespuren an Gehölzen Aufschluss, denn die Zahnspuren von jungen Bibern sind deutlich schmaler als jene von ausgewachsenen Tieren. Um die nachtaktiven Säuger selbst zu Gesicht zu bekommen braucht man in kalten Winternächten warme Kleider, viel Geduld und eine Portion Glück.

Der Eisvogel im Schlaraffenland
Im Winter sind auch zahlreiche und einige spezielle Vogelarten am Pfäffikersee zu beobachten.

Eisvogel
Eisvogel (Foto: Pixabay)

Auf der Brücke beim Schellenbergkanal in Pfäffikon stehen die Chancen gut, den prächtig orange und blau gefärbten Eisvogel zu beobachten. Der Fischfresser findet sich dort im Schlaraffenland. Es tummeln sich dort Schwärme von unzähligen Jungfischen. Von einer Sitzwarte taucht der Eisvogel blitzartig ins Wasser ein, um einen Fisch zu erbeuten. Diesen schlägt er an einem Ast bewusstlos und schluckt ihn dann widerstandslos und kopfvoran.

Gut getarnte Waldohreulen

Waldohreule am Pfäffikersee
Waldohreule am Pfäffikersee (Foto: Naturzentrum Pfäffikersee)

Deutlich dezenter gefärbt ist das Federkleid der Waldohreulen. Sie sind unglaublich gut getarnt und sitzen tagsüber fast regungslos im Gebüsch. Man muss schon ganz genau hinschauen, um die lautlosen Jäger der Nacht an ihren Winterschlafplätzen am Pfäffikersee bei ihrem Nickerchen tagsüber zu beobachten.

Reiherenten mit starken Magenmuskeln
Einfacher zu entdecken sind die Reiherenten. Sie sind typische Wintergäste auf Schweizer Seen, so auch am Pfäffikersee. Diese Tauchenten mit frechem Federschopf sind in Gruppen anzutreffen. Eine Reiherente macht auf ihrer Nahrungssuche pro Tag über 500 Tauchgänge. Ihre Leibspeise sind Muscheln. Eine 800 g schwere Reiherente frisst täglich rund 1 kg Muscheln samt Schale. Dank ihres kräftigen Muskelmagens und Magensteinen sind sie in der Lage, diese harte Nahrung zu zerkleinern und zu verdauen.

Reiherenten am Pfäffikersee; vorne zwei Weibchen und hinten drei Männchen
Reiherenten am Pfäffikersee; vorne zwei Weibchen und hinten drei Männchen (Foto: Naturzentrum Pfäffikersee)

Sind Sie interessiert an weiteren spannenden Geschichten aus der winterlichen Natur am Pfäffikersee? Dann kommen Sie auf einen Besuch im Naturzentrum Pfäffikersee vorbei. Unsere Ausstellung ist ganzjährig Mittwoch nachmittags von 13:00 – 17:00 Uhr und an den Wochenenden sowie an Feiertagen von 10:00 – 17:00 Uhr geöffnet und kostenlos zugänglich.

In der Adventszeit überraschen wir Sie auch mit weihnachtlichen Themen mit Bezug zur Natur am Pfäffikersee. Lassen Sie sich überraschen!

Rehgeissen im Winterfell
Foto: Naturzentrum Pfäffikersee

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