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Im Sommer lockt der Pfäffikersee mit Abkühlung viele Erholungssuchende an. Es gibt aber auch viel Spannendes rund um die Natur der grössten Moorlandschaft des Kantons Zürich zu entdecken. Anlaufstelle für aktuelle Informationen über das wertvolle Schutzgebiet ist das Naturzentrum Pfäffikersee und sein Rangerdienst.

Blütenpracht und hungrige Insektenlarven
Ein Spaziergang am Pfäffikersee lohnt sich in vielerlei Hinsicht. Im Sommer, wenn andernorts die Wiesen bereits gemäht wurden, blühen die Flachmoore am Pfäffikersee erst richtig auf. Zu den typischen Feuchtgebietsarten gehört der Gemeine Gilbweiderich mit seinen sonnengelben Blüten. Diese produzieren keinen Nektar sondern Öl. Die Auen-Schenkelbiene sammelt dieses Öl und den Pollen des Gilbweiderichs als Larvenproviant für Ihre Nachkommen. Denn sie ernähren sich ausschliesslich von den Blütenprodukten des Gilbweiderichs. Diese hochspezialisierte Wildbienenart ist am Pfäffikersee gut zu beobachten. Blau blüht nun auch der Lungenenzian – eine schweizweit geschützte und seltene Sumpfpflanze. Der Lungenenzian-Ameisenbläuling ist ein seltenerer Schmetterling, der seine Eier auf den Lungenenzian ablegt, wo die Raupen sich von den Blütenknospen ernähren. Später lassen sie sich zu Boden fallen, wo sie von Ameisen aufgegriffen, in deren Nest getragen und bis zur Verpuppung gefüttert werde – als handelte es sich um die eigene Ameisenbrut. Die Täuschung fliegt erst auf, wenn der Schmetterling schlüpft. Der Pfäffikersee mit seinen grossen Moorflächen trägt eine ganz besondere Verantwortung für den Fortbestand des stark bedrohten Tagfalters.

Rücksicht zu Gunsten zahlreicher Vogelfamilien
Das Gepiepse entlang vom Seeufer kündet oft eine Schar von Stockenten-, Blässhuhn- oder Haubentaucherküken an. Haubentaucher tragen ihre Küken zum Schutz vor Greifvögeln oder hungrigen Hechten oft Huckepack im Gefieder und nehmen sie sogar auf Tauchgänge unter Wasser mit. Haubentaucher-Küken werden aber nicht sofort mit Fischen, sondern erst mal mit Federn gefüttert. Die Federn schützen den Magen vor Verletzungen durch spitze Fischgeräte. Die Wasservogel-Familien, die sich insbesondere in der Nähe des Schilfgürtels aufhalten, brauchen Ruhe. Es ist jetzt besonders wichtig, dass sich Erholungssuchende auf dem Wasser an die geltenden Verhaltensregeln halten:

  • Gelbe Bojen kennzeichnen die Seeschutzzonen. Diese dürfen nicht befahren werden, und auch das Schwimmen ist untersagt.
  • Vom Schilfgürtel ist immer ein Mindestabstand von 25 Metern einzuhalten.
  • An den Stegen ist das Baden, Schwimmen, Einwassern und Anlanden verboten. Dafür sind die vorgesehenen Bade- und Einwasserungsstellen zu nutzen.

Mit offenen Ohren und Augen durch die Nacht
In der Dunkelheit machen sich andere Tiere bemerkbar. Das Grüne Heupferd – unsere grösste Heuschrecke – singt jetzt fast pausenlos durch die Nacht. Dazu reiben die Männchen ihre Flügel übereinander und locken mit dem Gesang Weibchen an. Ihre Hörorgane befinden sich an den Beinen. Übertönt werden sie an mindestens zwei Standorten am Pfäffikersee von fiependen Waldohreulen. Die Jungeulen betteln nachts mit herzzerreissendem Geschrei nach Futter. Lautlos aber nicht minder eindrucksvoll verzaubern die Grossen Glühwürmchen die Nacht. Die unbeweglichen Weibchen produzieren in ihrem Hinterleib Licht und locken damit die flugfähigen Käfer-Männchen an.

Unsere Angebote
Das Naturzentrum Pfäffikersee und sein Rangerdienst informieren Sie gerne über weitere faszinierende Naturthemen. Die Ausstellung am Seerundweg in Pfäffikon ist mittwochs von 13-17 Uhr und an den Wochenenden und Feiertagen von 10-17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Private Führungen, Kindergeburtstage und verschiedene Angebote für Schulen werden auf Anfrage organisiert. Der Schulungsraum kann für Vorträge, Sitzungen oder private Feste gemietet werden.

Überzeugen Sie sich selbst von den vielfältigen Angeboten: https://naturzentrum-pfaeffikersee.ch.

Der Natur auf der Spur – Naturzentrum Pfäffikersee
Im Uhrzeigersinn: Naturzentrum Pfäffikersee, Waldohreulen, Lungenenzian-Ameisenbläuling auf Lungenenzian (Foto: Albert Krebs), Haubentaucher, Auen-Schenkelbiene auf Gilbweiderich (Foto: Albert Krebs) und Grünes Heupferd (Foto: Albert Krebs)

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