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Entdeckungstour auf eigene Faust

Das Naturzentrum bleibt voraussichtlich bis Ende Februar geschlossen. Bis Sie wieder mit uns auf Entdeckungsreise gehen können, geben wir Ihnen gerne einige Beobachtungstipps rund um den See mit auf den Weg.

Direkt vor dem Naturzentrum auf dem Steg links vom Gebäude der Seerettung können Sie Haubentauchern oder Blässhühnern beim Tauchen zuschauen. Sie paddeln angestrengt mit den Füssen, um unter Wasser zu bleiben. Ohne Antrieb schnellen sie wie Korken an die Wasseroberfläche. Die Luftschicht in ihrem Federkleid verleiht ihnen starken Auftrieb. Haubentaucher fangen nach Fischen, während Blässhühner nach pflanzlichem Material suchen oder auch mal eine Grosse Teichmuschel ans Ufer bringen und deren harte Schale knacken.

Richtung Westen gelangen Sie zur Sturmwarnung. In den Schwarzerlen bei den Sitzbänken sind im Winter oft kleine Trupps von Erlenzeisigen anzutreffen. Die geschwätzigen, gelbgrünlichen Kleinvögel hangeln sich akrobatisch von Erlenzapfen zu Erlenzapfen, deren Samen sie mit Vorliebe fressen.

Auf der Brücke beim Schellenbergkanal angekommen, stehen die Chancen gut, den prächtig orange und blau gefärbten Eisvogel auf einem Ast oder beim Fischen zu beobachten. Oftmals verrät er seine Anwesenheit mit seinem lauten Ruf. Zurzeit halten sich mindestens ein Männchen und ein Weibchen vor Ort auf. Das Weibchen ist am roten Unterschnabel zu erkennen. Dagegen trägt das Männchen keinen Lippenstift. Sein Schnabel ist einheitlich schwarz. Ein häufiger Gast ist hier auch die Wasserralle. Sie versteckt sich gut im Schilf und ist meist zu Fuss entlang der Ufer unterwegs, wo sie mit ihrem roten Schnabel im Schlamm stochert.

Auf dem See in der Umgebung der Badi Seegräben halten sich momentan recht zuverlässig Schellenten auf. Sie verbringen den Winter bei uns. Noch bevor sie in ihre Brutgebiete im Norden zurückkehren, beginnt jetzt ihre spektakuläre Balz. Die Männchen treten mit den Füssen im Wasser und werfen den Kopf in den Nacken um die Weibchen zu beeindrucken.

Zwischen der Badi Seegräben und Bootsplatz sind viele Nagespruen des Bibers zu erkennen, der Anfang Dezember erstmals im Aabach gesehen wurde. Beidseits neben der Brücke am Aabach hat der grosse Nager weitere Spuren hinterlassen. Mit etwas Glück sind auch Waldohreulen im Weidengebüsch zu entdecken, die im Winter den Tag gut getarnt im Astgewirr verschlafen.

In der Badi Auslikon bei der Einmündung des Chämtnerbaches halten sich gerne Tafelenten und Reiherenten auf. Diese Tauchenten sind typische Wintergäste. Während Tafelenten nach unterschiedlicher Nahrung tauchen und auch viel pflanzliches Material fressen, ernähren sich Reiherente zum grössten Teil von den kleinen Zebramuscheln. Eine Reiherente frisst täglich rund 1 Kilo Muscheln samt Schale. Ihr kräftiger Muskelmagen und Magensteine helfen bei der Verdauung.

In den Riedflächen zwischen Auslikon und Ötschbüel sind Rehe besonders gut zu beobachten. Im Winter sind die Tiere sehr gesellig. Tags ruhen sie sich in kleinen Gruppen und minimieren ihren Energieverbrauch so gut wie möglich. Denn die Winternahrung ist nicht üppig und meist nährstoffarm. Umso wichtiger ist es, dass Rehe jetzt nicht gestört werden. Werden sie durch Menschen oder freilaufende Hunde zur Flucht gezwungen, verbrauchen sie unnötig viele Energiereserven.

Zurück Richtung Pfäffiker Seequai auf der Höhe des Tennisplatzes fallen im Winter die zahlreichen, kugeligen Gebilde in den blattlosen Birken rechts und links der Beobachtungsstege auf. Sie mögen an Misteln erinnern, es handelt sich aber um eine Wachstumsstörung, die durch einen winzigen Pilz verursacht wird. Der Pilzbefall veranlasst den Baum sehr viele Triebe an dieser Stelle wachsen zu lassen. Die Triebe wachsen gestaucht, wodurch diese Bommel entstehen. Sie erinnern an einen Reisigbesen und werden deshalb im Fachjargon «Hexenbesen» genannt. Der Baum erleidet keinen Schaden und die Hexenbesen bilden ein geeignetes Winterversteck für Insekten.

Entdeckungstour als PDF

Haubentaucher, Blässhuhn, Erlenzeisig, Eisvogel, Wasserralle, Biber-Nagespuren (Foto Hans Gfeller), Waldohreulen, Tafelente, Reiherenten, Rehe, Hexenbesen (von o.l. nach u.r.)

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