Wichtige Verhaltensregeln und spannende Beobachtungen im Winter

In Naturschutzgebieten sind wir das ganze Jahr Gast . Riedflächen am Pfäffikersee sind insbesondere auch im Winter wichtige Rückzugsorte und Lebensraum für Tiere und verdienen unseren Respekt. Dank der gemähten Riedwiesen lassen sich spannende Wintergäste und auffällige Tierspuren jetzt gut von den Wegen aus beobachten.

Gemähte Riedwiesen – Verlockungen und Gefahren
Die Flachmoore rund um den Pfäffikersee sind gepflegtes Kulturland und keine Wildnis. Der jährliche Pflegeschnitt im Herbst verhindert, dass die Rietflächen verbuschen und erhält die Artenvielfalt. So haben lichtbedürftige Pflanzen, wie seltene Orchideen, im kommenden Frühling ideale Bedingungen zum Aufblühen. Doch die gemähten Naturschutzflächen laden beim Spaziergang auch zum Abkürzen ein und es entstehen Trampelpfade, die die Vegetation nachhaltig schädigen. Zudem verzeichnet der Rangerdienst auch wieder vermehrt freilaufende Hunde, die sich auf den offenen Flächen austoben und in den Lebensraum der Wildtiere eindringen. Solche Störungen durch Menschen und Hunde können für Vögel oder Rehe zu unnötigen Fluchtreaktionen führen, was wertvolle Energie kostet. Besonders im Winterhalbjahr wo, die Nahrung knapp und der Energieaufwand gross ist, kann dies Tiere empfindlich schwächen. Hunde hinterlassen zudem über Pfoten, Fell und Urin Duftspuren. Wildtiere interpretieren solche Spuren als potenzielle Gefahr und meiden die Flächen, was ihren Lebensraum weiter einschränkt. Aus gutem Grund sind in Naturschutzgebieten deshalb das Verlassen der Wege und das Freilaufen von Hunden ganzjährig verboten.

Ruhende Bekassine in gemähter Riedwiese (Foto: Julian Joppich/Naturzentrum Pfäffikersee)

Gut getarnte Wintergäste entdecken – ganz störungsfrei
Die gemähten Riedflächen locken Wintergäste an. Die Bekassinen brüten nicht mehr am Pfäffikersee, aber Individuen aus Nordeuropa ziehen jedes Jahr zu uns in den Süden, um den Winter zu verbringen. Mit ihrem braun melierten Gefieder sind sie perfekt getarnt. Wer dennoch eine Bekassine entdeckt, erkennt sie sofort an ihrem auffällig langen, geraden Schnabel. Diesen nutz sie, um in den feuchten Böden nach Kleintieren wie Schnecken und Würmern zu stochern. Die Schnabelspitze ist frei beweglich. Der Vogel kann somit unterirdisch Nahrung erfassen und sie verschlucken, ohne den Schnabel aus dem Boden zu ziehen. Wer Lust hat, kann im Naturzentrum Pfäffikersee einen Feldstecher ausleihen und mit unseren Hinweisen sowie etwas Glück und Geduld vom Seerundweg Bekassinen, andere Vögel oder Rehe im Schutzgebiet beobachten, ohne sie zu stören.

Biberfrassspur bei Seegräben (Foto: Hans Gfeller)

Freie Sicht für Spurensuche
Mit der herbstlichen Mahd und dem Blattfall sind auch Ufergehölze wieder besser ersichtlich. Vom Pfahlbautenweg aus sieht man jetzt zum Beispiel den Bau der Biberfamilie am Aabach. Genaues Hinschauen lohnt sich auch am Uferweg in Seegräben zwischen der Badi und dem Bootsplatz, wo Biber immer wieder an den Sträuchern ihre Nagespuren hinterlassen. Denn im Winter ernährt sich der reine Vegetarier insbesondere von Weidenrinde. Diese ist schwerverdaulich und wenig nahrhaft. Ein ausgewachsener Biber frisst im Winter täglich bis zu 900g Rinde. Dies entspricht in etwa zehn daumendicken und einen Meter langen Ästen. Das Naturzentrum Pfäffikersee freut sich über Meldungen von frischen Biberspuren und anderen speziellen Beobachtungen auf Ihrem winterlichen Spaziergang unter info@naturzentrum-pfaeffikersee.ch.

Wege- und Leinengebot: positives Beispiel
Einhaltung des Wegegebots und der Hundeleinepflicht (Foto: Naturzentrum Pfäffikersee)

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