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Das grosse Fressen und die Vorbereitungen für den Winter laufen in der Natur auf Hochtouren. Bei Wildtieren ist dick sein keine Frage der Ästhetik, sondern eine Überlebensstrategie für die kalte und nahrungsarme Jahreszeit.
Dicke Fettreserven für Winterschläfer

Noch krabbeln, zirpen und fliegen Insekten. Auch Asseln und Regenwürmer sind noch anzutreffen. Der Tisch ist gedeckt aber das Buffet leert sich mit abnehmenden Temperaturen sehr schnell. Säugetiere wie Fledermäuse oder Igel futtern sich jetzt noch die letzten überlebenswichtigen Fettreserven an, bevor sie schon bald einen geschützten und gut isolierten Platz aufsuchen, um den Winter zu verschlafen. Sowohl den Igeln wie auch den Fledermäusen, die sich beide von Insekten oder anderen Kleintieren ernähren, fehlt die Nahrung im Winter. Deshalb legen sie bis in den Spätherbst 20-30 Prozent an Gewicht zu.

Igelspuren im Spurentunnel
Der Spurentunnel verrät die herbstliche Aktivität des Igels im strukturreichen Garten des Naturzentrums Pfäffikersee (Foto: Naturzentrum Pfäffikersee)

Insbesondere Jungigel, die erst Ende Sommer zur Welt kamen, müssen in Rekordzeit Gewicht anfuttern. Bis im November sollten sie mindestens 500 Gramm auf die Waage bringen, damit sie den Winter überleben. Der Winterschlaf ist ein Ausnahmezustand während dem sowohl Fledermäuse wie Igel ihre Körpertemperatur bis auf 5°C absenken und die Herzfrequenz und Atmung auf wenige Herzschläge und Atemzüge pro Minute reduzieren. Sie leben auf Sparflamme. Von den Fettreserven zehren sie insbesondere, wenn die Temperatur deutlich unter ihre gesenkte Körpertemperatur fällt und ein «Nachheizen» notwendig wird. Störungen im Winterschlaf verursachen zusätzlich energiezehrende Aufwachphasen, die wir Menschen tunlichst vermeiden sollten.

Dicker Pelz für winteraktive Säugetiere

Winteraktive Säugetiere, die sich nicht in einem geschützten Unterschlupf verkriechen, setzen nicht in erster Linie auf üppige Fettpolster, sondern auf einen dicken schützenden Winterpelz.

Rehgeiss im Winterfell
Rehgeiss im graubraunen Winterfell (Foto: Pixabay)

Rehe sind im Herbst und Winter besonders gut zu beobachten, zumal die Riedwiesen gemäht sind und sie wieder gesellig in Gruppen anzutreffen sind. Sie sind nun mitten im Fellwechsel. Das rotbraune Sommerfell weicht einem graubraunen, deutlich dichteren und längeren Winterfell. Jedes einzelne Haar des Winterfelles ist hohl und mit Luft gefüllt. Durch diesen Lufteinschluss wird die Wärmeisolation deutlich verbessert und die Rehe sind gut gewappnet für kalte Temperaturen.

Der Fellwechsel beim Hermelin ist noch augenfälliger. Es wechselt jetzt vom braunen zum schneeweissen Pelz. Der Start des Fellwechsels wird durch die Tageslänge ausgelöst. Die Dauer des Fellwechsels ist hingegen abhängig von der Temperatur. Je kühler die Temperaturen im Herbst sind, umso schneller ist der Fellwechsel abgeschlossen. Die Haardichte ist mit 19’000 Haaren pro Quadratzentimeter extrem hoch und isoliert die flinken Jäger hervorragend. Der Mensch besitzt im Gegensatz auf der gleichen Fläche nur rund 300 Kopfhaare. Hingegen haben Hermeline auch im Winter kaum Fettpolster. Diese würden sie bei der Jagd in den engen Mäusegängen behindern.

Süsse Wärme für Spaziergänger

Im Naturzentrum erfahren Sie noch mehr spannende Geschichten zu den Vorbereitungen von Tieren und Pflanzen auf den Winter. Süss und warm wird es in unserem Bistro. Ab November können Sie sich bei uns nach einem Spaziergang wieder mit Glühwein und Punsch aufwärmen. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.
Hermelin im Winterkleid, stehend
Hermelin im schneeweissen Winterfell im Garten des Naturzentrums Pfäffikersee (Foto: Albert Berweger)

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