Hüpfende Sänger und tödliches Liebesleben

Ende Sommer ist das Zirpen und Schnarren von Heuschrecken überall zu hören. Die Männchen singen um die Wette, um Weibchen anzulocken und ihr Revier zu markieren. Aber aufgepasst, sie werden auch leicht in Spinnennetzen zur Beute.

In den Riedwiesen rund um den Pfäffikersee aber auch in naturnahen Gärten, wie jenem des Naturzentrums Pfäffikersee oder in der Freifläche am Seequai lohnt es sich, die Ohren zu spitzen und den verschiedenen Lautäusserungen von Heuschrecken zu lauschen. Sie zirpen, schnarren oder klicken. In der Vegetation ist die Sicht stark eingeschränkt. Männchen und Weibchen finden über den arttypischen Gesang, mit dem die Männchen auf sich aufmerksam machen, zueinander. Der Gesang entsteht indem die Männchen die Flügel aneinander reiben oder mit den Hinterbeinen über die Flügel streichen. Zu den lautesten Heuschrecken gehören Ende Sommer das im ganzen Siedlungsraum weit verbreitete Grüne Heupferd oder die Grosse Schiefkopfschrecke, die nachts im Garten des Naturzentrums oder in den Riedwiesen singt. Ihre Gesänge können aus nächster Nähe ohrenbetäubend sein – bis 100 Dezibel, was einem Presslufthammer aus 7 Meter Distanz entspricht. Heuschrecken ertragen ihren lauten Gesang selbst nur, weil ihr Nervensystem während dem Singen die eigene Lautwahrnehmung hemmt. Während den kurzen Gesangspausen sind sie aber wieder ganz Ohr für ihre Umwelt. Die Ohren der Heuschrecken befinden sich übrigens nicht am Kopf. Die einen hören mit Hörorganen an den Kniegelenken der Vorderbeine, andere mit solchen seitlich am Bauch
Tödliches Liebesleben
Auf die liebestollen Hüpfer lauern in der Vegetation unsichtbare Gefahren. Die weiblichen, auffällig gelb, schwarz und weiss gestreiften Weibchen der Wespenspinne bauen ihre Netze bodennah in die Vegetation und haben es insbesondere auf Heuschrecken und andere Insekten abgesehen, die sich nahe an der Vegetation aufhalten. Zur Paarungszeit bis in den Spätsommer wagen sich die deutlich kleineren Wespenspinnen-Männchen in die Nähe der Weibchen – ein gefährliches Vorhaben. Das Werben beginnt indem das Männchen aus möglichst grosser Distanz am Netz zupft und auf sich aufmerksam macht. Ist das Weibchen nicht paarungsbereit, greift es sofort an und versucht das Männchen zu erbeuten. Ist es paarungswillig, bleibt es ruhig an Ort und Stelle. Das Männchen muss nun schnellst möglich zur Paarung schreiten und nach der Befruchtung sofort das Weite suchen – meist ohne Erfolg. Bei etwa 80% der Kopulationen frisst das Weibchen das Männchen zum Nachspiel. Das gleiche Schicksaal erfahren auch Männchen der Kreuzspinnen, die sehr zahlreich am Gebäude des Naturzentrums beobachtet werden können.
Wespenspinne mit Grünem Heupferd
Wespenspinne mit Grünem Heupferd (Foto Naturzentrum Pfäffikersee)

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